
Der Niedergang des Calico Parks ist unübersehbar, wo man hinschaut Baustelle; wo man sich einliest oder umhört: Illegales, Geldmangel, fehlende soziale Empathie des Betreibers und zumindest fragwürdiger, tatsächlich aber sogar rechtlich relevanter Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. Die Totenglöckchen für das berufliche Aus des Unternehmers Salvador Correa de Sa wurden spätestens mit Einleitung der aktuellen Ermittlungsverfahren eingeläutet (Link). Und dennoch gibt es eine Vielzahl von Parkbewohnern, die nach etlichen Jahren mit teils eigenen üblen Erfahrungen im Umgang mit dem Parkbesitzer versuchen, sogar unter Ausschluss parkinterner Öffentlichkeit, irgendeine Lösung für den Weiterbetrieb der Anlage mit „the management“ hinzubiegen. Das wird aber so oder so nicht von Erfolg gekrönt sein, bestenfalls das unternehmerische Elend im Calico Park verstärken und verlängern. Salvador Correa de Sa hat sein Unternehmensmodell leichtfertig verspielt, zunehmend gegen kaufmännisch redliches Verhalten verstoßen, exponentiell wachsend Verwaltungsrecht verletzt und offenbar, laut SIC TV, sogar strafrechtlich relevante Tatbestände geschaffen.
Warum halten dennoch viele Parkbewohner an „the management“ fest? Es ist einfach erklärt: Viele Bewohner haben familiär und wirtschaftlich alles auf eine Karte gesetzt, wollten sich ein Paradies im Süden schaffen, friedvoll in schöner Landschaft und in internationaler Gemeinschaft leben. Ein verständlicher Wunsch, der aber bereits seit einigen Jahren zunehmend weniger erfüllt wird. Und nun wird ob des unübersehbaren Elends eben der Kopf tief in den Sand gesteckt, in der Hoffnung, dass alles nur ein böser Traum ist und Correa de Sa es auch diesmal wieder irgendwie hinbiegen wird. Trotz fehlender Genehmigung, trotz fehlenden Geldes, trotz fehlender unternehmerischer Expertise, vom fehlenden Gastgeber-Gen dabei mal ganz abgesehen.
Die Behörden wurden jahrzehntelang ignoriert
Der Zug ist abgefahren. Jahrzehntelang sind Behörden ignoriert worden – einige engagierte Bewohner haben sich in intensiver Arbeit durch die amtlichen Vorgänge gewühlt und verdienen unseren Dank dafür – darum werden spätestens seit Aufnahme der Ermittlungen die gespannten Netzwerke brüchig und wenn straffällig Relevantes, das ist offenbar der Fall, öffentlich wird, dann werden auch die „Freunde“ des promovierten Honorarkonsuls in Behörden und Institutionen zügig in die „Rettungsboote springen“, denn die Staatsanwälte der Europäischen Union oder die Anwälte und Referenten von Olaf, der EU-Untersuchungsbehörde für Betrug und Korruption, werden eher nicht zum engeren Freundeskreis des Golfspielers gehören. Das Ende mit Schrecken scheint daher doch inzwischen sehr nahe zu sein.
Und es ist gut so. Das wirtschaftliche und rechtliche „Überleben“ von Correa de Sa würde letztlich nur zu weiteren Schwierigkeiten im Calico Park führen, denn schon aus finanziellen Gründen kann er den Infrastruktur-Anforderungen, umso mehr verstärkt durch den Wegfall von Flächen seit dem letzten Jahr, als Voraussetzung zur Erteilung einer Genehmigung des Parks nicht mehr gerecht werden.
Kluge Camping-Unternehmer würden sich die Finger lecken
Aber was würde passieren, wenn transcampo Pleite ist? Nein, der Park wird bestimmt nicht geschlossen, wie einige Bewohner befürchten. Sicher nicht, und dafür gibt es sehr gute Gründe. Wenn „the management“ pleite ist, dann gibt es nämlich Gläubiger, Banken vor allem, die werden mit einem Konkursverwalter versuchen, das Maximum aus der Pleite für die Gläubiger herauszuholen. Eine leergeräumte Wiese, bedingt durch die Schließung des Parks, ist da keine verlockende Möglichkeit. Der Campingpark hingegen ist vorhanden, im Grunde – wenn klug geführt und angemessen finanziert – eine Zierde der Region und grundsätzlich genehmigungsfähig, wie von der Gemeinde mehrfach bestätigt worden ist. Die Annahme, dass die Gläubiger-Banken daher einen Camping-Investor suchen werden, der den Park ausbaut und weiter betreibt, liegt sehr nahe. Mit Camping lässt sich richtig Geld verdienen, nach Corona mutmaßlich sogar mehr als jemals zuvor. Und die Algarve ist nun weiß Gott ein Diamant in den europäischen Ferienregionen. Da werden sich Camping-Unternehmer die Finger nach lecken, um dort an ein vorhandenes Campinggelände, noch dazu mit einem gefügten Gästestamm, kommen zu können.
Die Probleme mit den Obergrenzen
Bleiben die Probleme mit den Mobilheim-Obergrenzen, die von der Gemeinde festgelegt worden sind. Letztlich sind das alles relative Festlegungen, die wesentlich mit der Gesamtfläche und anderen Nutzungsformen des Parks verknüpft worden sind.
Ein kluger Investor – und querschnittlich betrachtet sind die klug – der natürlich überhaupt kein Interesse daran haben kann, dass irgendjemand von den Residenten den Park verlässt, wird die Gunst der Stunde und die Mitverantwortung der Gemeinde und Tourismusbehörden — wegen jahrelanger Vernachlässigung der Aufsichtspflicht – nutzen und deutlich machen, dass im Fall der Notwendigkeit zusätzliche Fläche anbieten zu müssen, diese auch zur Verfügung stehen und angekauft werden können, und entsprechend ihrer künftigen Zweckbestimmung als Campingflächen gewidmet werden. Welche Gemeinde könnte sich diesem frommen Wunsch verschließen, wenn doch die Gefahr droht, wegen der jahrelangen mangelnden Aufsicht, in Regress für das Desaster genommen zu werden. Auch werden Region und Tourismus nichts gegen einen klugen und sachgerechten Ausbau, natürlich unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen haben. Oder anders: Ich bin überzeugt davon, dass das Ende der Ära Salvador uns alle dem „Paradies Calico Park“ ein gutes Stück näherbringen wird.
Eine Voraussetzung sollte klugerweise aber gegeben sein: Alle müssen an einem Strang ziehen, denn so oder so, eine große Zukunft hat der Park mit Transcampo nicht mehr, egal ob Salvador nun strafrechtlich verknackt wird oder schlicht nur Pleite geht; Zukunft schaffen müssen die Bewohner ein gutes Stück selber wollen. Nationale Egoismen sind da allemal fehl am Platz.
Die Bewohner können Zukunft schaffen
Einmal mehr, die Bewohner sollten an einem Strang ziehen, der Vorstand der Bewohner-Gemeinschaft hat aber just dieser Tage nachdrücklich durch die Blockierung von Mitgliedern und dem Abschluss einer fragwürdigen Gebührenerhöhung, die weder sachlich noch rechtlich (Mieterhöhungen hat die portugiesische Regierung für 2021 untersagt) begründbar ist, bewiesen, dass er dazu weder fähig noch willens ist. Die Vorstands-Kungelei mit Correa de Sa, der aus einer Vielzahl von guten Gründen für viele Bewohner inzwischen vollends unerträglich ist, muss ebenfalls beendet werden. Der Vorstand sollte daher schleunigst zurücktreten.
Es wird sicher nicht einfach sein, das ist es aber bereits jetzt nicht, aber ich bin fest davon überzeugt, dass mit einem anderen Besitzer der Calico Park eine neue Blüte erleben wird und uns allen eine schöne Heimat im herrlichen Portugal bieten kann. Wer Positives beisteuern kann, sollte daran arbeiten.
Mit besten Grüßen
Wolf Henze
Hello, my name is Filipa and I live in Vilamoura.
I’m thinking to buy a mobilhome in Calico park, but I’m afraid because of some news that I read and the park is degraded like the swimming pool and the restaurant.
Can you please let me know if I should or shouldn’t buy the house, do you think that they will make some changes in the park.
Best regards Filipa Macedo
Sorry my English but I’m Portuguese.